Nachhaltigkeit

      Altersversorgung im Nachhaltigkeits-Check

      Gastbeitrag Prof. Dr. Henry Schäfer | Die grüne Transformation erfolgreich meistern: Innovative Analysen für Altersversorgungseinrichtungen unterstützen einen erfolgreichen Nachhaltigkeitskurs

      31. Januar 2023 | Auch in 2023 wird sich in der Europäischen Union (EU) sowohl für Finanzmärkte als auch Asset Owner und Manager das Regulierungsrad rund um Sustainable Finance weiterdrehen. Nachhaltigkeit, also die Erreichung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Zielen (Chiffre „ESG“), hat spätestens mit dem Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ der EU-Kommission aus dem Jahr 2018 auch die Altersversorgungseinrichtungen erreicht. Und auch bei den derzeit nicht direkt von den Brüsseler Maßnahmen betroffenen Einrichtungen wie Versorgungswerken wird früher oder später das „Sustainable Finance“ von EU-Kommission und -Parlament zum Thema werden (müssen).

      Ohnehin befinden sich seit geraumer Zeit alle Säulen der Altersvorsorge in einem tiefgreifenden Wandel - nicht nur aufgrund überbordender ESG-Regulierungen, sondern auch wegen neuer krisenverursachter Problemzonen (Klimawandel, COVID-19 etc.). Hinzu kommt, dass die Altersversorgung seit Jahren in einem Spannungsfeld aus abschmelzenden Renditen, wachsendem Kostendruck und dynamischem Generationenwandel steht. Trotz dieser vielfältigen Herausforderungen wird in Umfragen als eines der zentralen Managementthemen „Sustainable Finance“ genannt. Hier sehen sich Altersversorgungseinrichtungen vor enorme strategische und operative Herausforderungen gestellt. Besonders fordernd sind das Management von Nachhaltigkeitsrisiken (insb. aufgrund des Klimawandels), die Vermögensverwaltung der Kapitalanlagen nach ESG-Prinzipien und die Messung ihrer realwirtschaftlichen Wirkungen (sog. Impacts). Aufgrund der besonderen wirtschaftlichen Wertschöpfung von Altersversorgungseinrichtungen – Asset und Risk Management – stehen bei ihnen für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen und ESG-Wirkungen Kapitalanlagen im Fokus.

      Ohnehin befinden sich seit geraumer Zeit alle Säulen der Altersvorsorge in einem tiefgreifenden Wandel.

      Prof. Dr. Henry Schäfer | Univers.-Prof. (a.D.) | EccoWorks

      Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge nicht nur in Eigenregie, sondern auch überprüft von unabhängigen Dritten

      Das haben auch die europäische Aufsichtsbehörde EIOPA und die nationalen Aufsichtsbehörden erkannt. Sie wirken verstärkt darauf hin, dass Altersversorgungseinrichtungen Prozesse implementieren, die sie in die Lage versetzen, nachhaltigkeitsbezogene Aspekte im Risikomanagement und in der eigenen Risikobeurteilung angemessen zu berücksichtigen. Ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Risikomanagement ist zudem in der gesamten Geschäftsorganisation zu verankern. Die BaFin hat in ihrem Furore machenden Merkblatt aus dem Jahr 2019 empfohlen, dass Einrichtungen der Altersversorgung zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen Rat und Tat auch von außerhalb der eigenen Organisation einholen sollen. Damit dürften nicht nur Berater gemeint sein, sondern auch Analysehäuser, die mit innovativen Rating-Methoden ein „waches Auge“ haben auf Stärken und Schwächen sowie Potenziale und Bedrohungen von Strategie und Praxis des Investors „Altersversorgungseinrichtung“ auf dessen Weg in die von der Politik so herbei gesehnte grüne (Finanz-) Transformation.

      Warum freiwillig die eigene Nachhaltigkeit auditieren lassen?

      Weshalb sollten sich aber Pensionskassen, Pensionsfonds, Versorgungswerke etc. freiwillig und noch dazu kostenverursachend „unter einen ESG-Röntgenschirm legen“? Strapazieren die alltägliche Bewältigung der Regulierungsvorgaben und das Alltagsgeschäft nicht ohnehin schon über Gebühr die oftmals knappen personellen Kapazitäten?

      Für die erste Frage lassen sich auf Anhieb mehrere überzeugende Argumente finden. Ein externer ESG Investoren Check sollte die organisatorische Fitness einer Einrichtung der Altersversorgung auf den Prüfstand stellen, also z.B. wie gut sie ihr ESG-Datenmanagement im Griff hat, welche methodische Reife ihre Risikomodelle haben, wie qualifiziert die ESG-Kompetenz ihrer Mitarbeiter ist, wie überzeugend das ESG-Management der Kapitalanlagen funktioniert etc. Durch die Sicht des externen Experten können Verbesserungspotenziale gehoben werden, welche operative und strategische Weiterentwicklungen des praktizierten ESG-Ansatzes ermöglichen. Mit dem Analyse-Testat und Befund durch einen externen Dritten wird zudem eine neue Dimension der Transparenz erschlossen: Es ermöglicht sachkundig die Kommunikation der ESG-Performance der Leitungsorgane und fachlich Verantwortlichen gegenüber Aufsichtsgremien, BaFin, Versicherten, Medien, Nichtregierungsorganisationen u.a.m.

      Betrachtet man den Aufwand einer solchen „ESG-Analyse“, so dürfte aus Anwendersicht ein schlankes, adressatenorientiertes und auf die organisatorischen Anforderungen einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Betriebsführung und Kapitalanlage oberste Priorität genießen. Auf diese Weise können ESG-Ratings- oder ESG Investoren Checks nicht nur für größere, sondern auch gerade für mittlere und kleinere Pensionskassen, Versorgungswerke etc. attraktiv sein. Es bedarf dann eigentlich nur eines kleinen Schrittes, um sich professionell die eigene Nachhaltigkeitsleistungen von kompetenter externer Stelle durchleuchten zu lassen.

      Über Prof. Dr. Henry Schäfer

      Prof. Dr. Henry Schäfer ist seit mehr als 25 Jahren Wissenschaftler mit Schwerpunkt Sustainable Finance und hat mit seiner Beratungsgesellschaft EccoWorks eine mehr als 15jährige Erfahrung in der ESG-Beratung von Finanzintermediären. Im Bereich ESG-Ratings kooperiert er mit der TELOS GmbH, eine 1999 gegründete neutrale und unabhängige Ratingagentur für Unternehmen im Bereich Asset Management.

      Gerade um den speziellen Anforderungen von Investoren wie Altersversorgungseinrichtungen entsprechen zu können, wurde kürzlich von Prof. Schäfer und TELOS der „ESG Investoren Check“ entwickelt. Dieser „ESG-Röntgenschirm“ folgt der über Jahrzehnte bewährten holistischen Vorgehensweise der TELOS GmbH bei ihren Analysen von Asset Managern und Ownern, abgestützt durch das langjährige ESG-Know how und die wissenschaftliche Kompetenz von EccoWorks: Prof. Dr. Henry Schäfer. Herzstück des ESG-Checks ist der SPOQ-Ansatz (s. Abbildung), wie er sich bereits für den ESG-Check von Mandaten und Spezialfonds bestens bewährt hat. Mit ihm wird den besonderen Anforderungen von auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Pensionskassen, Versorgungswerken u.a. gerade auch unter Kostengesichtspunkten Rechnung getragen. Erste Anwendungen durch Altersversorgungseinrichtungen haben ein sehr positives Echo hervorgebracht.

      Weitere Informationen zum TELOS ESG Investoren Check finden sich unter www.telos-rating.de und www.ecco-works.com.

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